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Die Clowns Methode -oder: warum scheitern uns voran bringt.



Jeder kennt ihn, den Druck fehlerfrei oder gar perfekt sein zu wollen.

Das perfekte Outfit, die perfekte Frisur, der perfekte Job, die perfekte Familie, oder das perfekte Haus.

Ich könnte die Liste endlos fortführen. Auch mir geht es so. Natürlich freue ich mich still und heimlich, wenn die Wohnung gerade mal ausnahmsweise aufgeräumt ist, wenn unangemeldet Besuch kommt oder ich ein Lob des Chefs bekomme, weil meine Arbeit beim Kunden so souverän ankommt. Aber keiner möchte es gerne zur Schau stellen, wenn es mal nicht so perfekt läuft, wenn Fehler passieren und man sich verzettelt hat.


Wieso eigentlich?

Fakt ist doch, gerade hier in Deutschland herrscht eine große Angst vorm Scheitern, vorm Fehler machen. Wir halten lieber Masken und Fassaden (schein-)aufrecht, um nicht als Versager da zu stehen, um nicht negativ bewertet, gar abgestempelt zu werden.

Die X ist so eine schlampige Hausfrau, bei ihr ist nie gestaubsaugt, wenn wir zu Besuch kommen. Stempel: Schlampina.

Der Kollege Y hat immer enorme Schreibfehler in seinen Texten, wie unprofessionell. Stempel: Legastheniker.

Denn das ist es, was wir automatisch von unserer Umwelt erwarten. Eine schlechte Note zu bekommen, in eine Schublade gesteckt zu werden. Das beginnt schon in der Schule, wenn wir lediglich anhand der nachgewiesenen Leistung bewertet werden, die wir erbringen, anstatt an dem Fortschritt, den wir gemacht haben. Das führt sich dann im Arbeitsleben so fort. Man wird gerügt für Fehler, macht sich klein, versteckt sich, schiebt die Schuld auf andere, nur um nicht im negativen Rampenlicht zu stehen. Man entwickelt womöglich sogar ein Gerüst aus (Not-)Lügen.

Dieses ganze Konstrukt lässt uns mit einem Druckgefühl und Angst zurück. Sie lähmt uns, verzögert uns und verhindert auch immer wieder Entscheidungen. Vielleicht gute Entscheidungen. Der Druck führt zu innerer Unruhe, Unausgeglichenheit oder lässt uns nicht schlafen.


Deshalb frage ich Sie: Was wäre, wenn es auch anders ginge? Was wäre, wenn wir Scheitern nicht als Makel, sondern als Chance sehen würden? Wenn Druck, Probleme und Konflikte in kreative Prozesse umgewandelt würden? Wenn wir Respekt hätten vor Chefs, Kollegen und Freunden, die mit Fehlern offen und souverän umgehen und daraus lernen.


Ich sage Ihnen, das geht!


Nehmen wir den Clown. All das, was er anfasst, wird zum Problem. Aber anstatt aufzugeben, sich zu verkriechen oder kleinbei zu geben, nimmt er die Herausforderung spielerisch an und lässt sich davon inspirieren. Er nimmt sein so offensichtliches Scheitern und verwandelt es in eine Chance. Dabei überzeugt er uns nicht durch sein Können, sondern nur durch sein Sein. Durch die Art, wie er mit dem Ganzen umgeht. Er fühlt sich gut, weil er das Schlechte angenommen und umgewandelt hat, statt es ihn beherrschen zu lassen. Wie gelingt ihm das, fragen Sie sich jetzt sicher. Auch ich habe mir diese Frage gestellt. Immer wieder gibt es Situationen, in denen ich nicht aus meiner Haut heraus kann, in Ängsten und unter Druck gefangen bin.

Sicherlich denken Sie auch, dass der Clown ja lediglich mit kleinen Ungeschicklichkeiten und Patzern umzugehen hat, Sie aber mit ausgewachsenen Problemen/Konflikten/Kollegen. Ich möchte es Ihnen verraten: Der Schlüssel liegt beim Clown im Umgang mit seinen Ängsten! Er begegnet ihnen verständnisvoll, liebevoll, verantwortungsbewusst und manchmal sogar gewinnbringend. Er schiebt sie nicht weg. Er ist achtsam mit seinen eigenen Emotionen, seinem Denken, seinem Körper. Er spürt in sich das Positive und Negative und nimmt es an. Nur so gelingt es ihm, die Krise zu steuern. Ist leicht gesagt, aber aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen: Es ist unfassbar schwer und bedarf Arbeit. Arbeit an und mit sich selbst.


Wenn wir unsere Kinder betrachten, beherrschen diese die Clown Methode meist wunderbar, denn sie sind Fehler-Profis. Kinder haben noch kein Schema X entwickelt, um mit Problemen umzugehen. Sie lassen sich jedes mal neu darauf ein und nutzen ihre Kreativität, um aus der Situation das Beste zu machen.

Der Clown macht es ihnen nach, nutzt das kindliche Talent getreu dem Prinzip: try & error.- hinfallen, Krone richten, aufstehen, erhobenen Hauptes weitergehen.

Entscheidend dabei ist doch die Haltung, die wir beim Aufstehen und Weitergehen einnehmen. Und das trifft es genau auf den Punkt.


Hören wir mit dem Wegducken nach Fehlern auf, die uns passiert sind. Lassen Sie uns daraus lernen. Nehmen wir uns ein Beispiel an dem kindlichen Leichtmut und dem Clown, die so viel unbeschwerter durchs Leben gehen als wir eingefahrenen Erwachsenen mit unseren Lasten, unseren Burn-Outs, unseren Ängsten.


Versuchen wir einen neuen Ansatz: Ja, ich habe einen Fehler gemacht, aber ich habe Folgendes daraus gelernt: … Denn so ist diese Methode etwas für Führungskräfte und Mitarbeiter, für jedermann überall. Denn wer es schafft, aus seinen Fehlern zu lernen und zu profitieren, der wird ein guter Leiter sein, ein guter Vorgesetzter, ein guter Mitarbeiter, der andere inspiriert.


Dabei soll die Clown Methode kein Aufruf sein, Fehler zu verherrlichen. Sie soll eine Strategie sein, ein Mutmacher, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und die Situation zu nehmen wie sie ist und Kreativität daraus zu entwickeln. Neue Ideen und Lösungsansätze zuzulassen. Scheitern als Chance!


Wenn Ihnen der Ansatz gefallen hat, möchte ich Ihnen zum Schluss noch zwei Dinge ans Herz legen:


  • Das passende Buch des “Erfinders” der Clowns Methode von Michael Stuhlmiller.

Er hat seine Gedanken zum Thema “Die Clowns Methode- Die Kunst des spielerischen Scheiterns” im gleichnamigen Buch verfasst. Seit 1994 ist Michael Stuhlmiller Unternehmer und leitet seine eigene Clownschule und Theater. Gegründet in Mainz, als private Berufsfachschule staatlich anerkannt und 2012 ins hessische Hofheim umgezogen.


  • Sich mal mit sich selbst auseinanderzusetzen.

  • Ihre Soft Skills (= eine Kombi aus sozialen Fähigkeiten, Kommunikationsfähigkeiten, Charakter- oder Persönlichkeitsmerkmalen, Einstellungen, Karrieremerkmalen, sozialer und emotionaler Intelligenz) anzuschauen.

  • Wer bin ich eigentlich? W


ie ticke ich? Was sind meine Fähigkeiten? Was meine Schwächen? Wo kann ich an mir arbeiten? Wie gehe ich mit Stress um?

  • Hierbei kann Ihnen unsere epco persolog® Spezialistin Tamaris Schmitt weiterhelfen. Sie hat sich auf zwei Soft Skill Themen spezialisiert:

  1. Das Persolog® Persönlichkeitsprofil- der Ansatz: "Jeder Mensch reagiert auf Veränderungen unterschiedlich. Der eine erlebt Veränderung als eine willkommene Abwechslung und Herausforderung, der andere reagiert erst einmal mit Angst. Wenn ich in meinem Team, meiner Abteilung, meinem Unternehmen etwas verändern will, bin ich darauf angewiesen, dass meine Mitarbeiter diese Veränderungen auch mitgehen. Also ist es notwendig von jedem zu wissen, wie er auf Veränderungen reagiert, was er braucht um mit Veränderungen konstruktiv umgehen zu können und den Prozess nicht zu blockieren. Das Persönlichkeitsprofil hilft Ihnen dabei, den Einzelnen zu verstehen und zu erkennen, was er braucht, um mit Veränderungen konstruktiv umzugehen und seine Aufgaben auch in veränderten Bedingungen bestmöglich zu erfüllen."



  1. Das Persolog® Stressprofil: der Ansatz: "Jeder kennt und hat Stress. Aber oft ist es ein allgemeines Gefühl: Man fühlt sich gestresst und gehetzt, man schafft nicht das, was man sich eigentlich vorgenommen hat und ist mit sich und seiner Welt unzufrieden. Das Stressprofil ist ein tolles Werkzeug, um das Bauchgefühl näher unter die Lupe zu nehmen und genau hinzuschauen. Das Stressprofil unterscheidet einzelne Bereiche in meinem Arbeits- und/oder Privatleben und zeigt mir sehr genau auf, in welchen Bereichen ich Stress habe und wie sich Stress bei mir auswirkt. Anhand der Analyse kann ich erste eigene, für mich passende Strategien entwickeln, um mit meinem Stress umzugehen und langfristig konstruktiv mit Stress umzugehen. Wir werden Stress nicht vermeiden können, aber wir können lernen, richtig mit Stress umzugehen."


Wir freuen uns wie immer, wenn Sie uns Feedback zu unserem Artikel geben oder direkt mit uns in Kontakt treten. Sei das mit einem konkreten Anliegen und dem direkten Kontakt zu Tamaris Schmitt oder einfach, um sich mit einem unserer epco Mitarbeiter auszutauschen. Informationen zum Persolog® Stressprofil sowie Persönlichkeitsprofil finden Sie hier.


Das ganze Team der epco wünscht Ihnen weiterhin eine gute Zeit.

Bleiben Sie gesund.


Ihre Isabel Hollweck