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Die Geschichte vom fleißigen Kaffeetrinker

Die Geschichte vom fleißigen Kaffeetrinker

 

Ich hatte einmal einen Kollegen, der hat immer 200 % gegeben. Er liebte seine Arbeit. Für gewöhnlich sah man ihn schon früh morgens mit tiefen Schatten unter den Augen beim Coding an seinem Arbeitsplatz. Sein Kaffeekonsum hatte derart epische Ausmaße, dass wahrscheinlich irgendwo auf der Welt eine Kaffeeplantage nur für diesen Mann existierte. Wenn er dann mal Pause machte, sah man ihn wie einen Fabrikschlot rauchend an der Außentür stehen. Die Ernährung meines Kollegen bestand wahrgenommen aus Cola und diversen Junkfood Snacks. Kurz gesagt, er war das Klischee des IT-Nerds. Dabei aber immer gut gelaunt und bereit jedem mit seinem Wissen zu helfen. Keiner der Kollegen konnte sich erinnern, dass er jemals ausgefallen war. Hoch engagiert war er die Stütze jeden Projekts. Generell schaffte Andi, so sein Name, die Arbeit von vier Kollegen. Hilfe lehnte er stets dankend ab. Völlig überraschend klagte Andi eines Tages über Übelkeit und Schwindel. Er fuhr selbst zum Krankenhaus, weil er nicht wollte, dass die Kollegen extra wegen ihm ihre Arbeit unterbrechen mussten. Was dann folgte, war leider kein glückliches Ende. Es stellte sich heraus, das Andi einen massiven Herzinfarkt hatte. Er konnte seine Arbeit im Projekt nicht wieder aufnehmen. Andi war körperlich dermaßen angeschlagen, dass er in Frührente gehen musste mit Ende 30. Auch das Projekt für das er so viel gegeben hatte, scheiterte, weil letztendlich Andi eine Lücke hinterlassen hatte, die nicht so einfach zu schließen war.

 

Storytelling - Wissen erzählerisch Vermitteln

Die Geschichte vom fleißigen Kaffeetrinker

Eine lehrreiche Geschichte finden Sie nicht? Mit ihr konnte ich Ihnen auf einfache Weise sehr viel vermitteln. Etwa dass man auf die eigene Gesundheit achten sollte und auch einmal zurückschalten muss. Oder dass es für Kollegen normal sein sollte darauf zu achten, ob jemand aus dem Team Hilfe benötigt. Vielleicht auch dass man darauf achten sollte, für Ausnahmesituation genug Redundanz im Plan einzuplanen, damit der Ausfall einer wichtigen Person nicht zum Scheitern des Projektes führt. Weder brauchte ich dafür komplexe Grafiken noch fundierte Tabellen mit zig statistischen Auswertungen. Ich habe Sie mitgenommen auf eine kurze Reise, die meine Erfahrung und Wissen greifbar gemacht hat.

 

Erzählte Geschichte, im englischen “Storytelling” ist keine moderne Erfindung. Diese Methode zum Vermitteln von Wissen und Verhaltensweisen ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon immer haben sich Menschen gegenseitig Geschichten aus Gründen der Wissensvermittlung erzählt.

 

Alles was es dazu braucht, ist ein guter Geschichtenerzähler und eine gute Geschichte. Ersteres kann man durch etwas Übung leicht lernen. Denn genau genommen erzählen wir alle regelmäßig Geschichten. Unserer Familie, unseren Bekannten, Kollegen und Kunden. Gute Geschichten sind erstaunlich oft auch bereits vorhanden, geschrieben vom besten Autor den es gibt, dem Leben selbst. Wichtig ist, wenn Sie eine Geschichte erzählen, halten Sie sich ihr Ziel vor Augen. Was wollen Sie vermitteln? Verzetteln Sie sich nicht! Wer ist Ihr Publikum? Kunden erfordern eine andere Erzählweise als potenzielle Mitarbeiter! Halten Sie ihre Geschichte stets kurz, spannend und informativ. Dann noch als letzter Tipp: Eine gute Geschichte lebt von der Interaktivität!

 

 

In welcher Form Sie die Geschichte erzählen, spielt dagegen keine besondere Rolle. Erzählte lebendige Geschichten sind transmedial. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, eine Videobotschaft funktioniert genauso gut wie ein Comic oder eine Landingpage. Probieren Sie es doch einmal bewusst aus, eine interessante Geschichte zu verwenden, wenn Sie das nächste Mal einer Gruppe Menschen etwas vermitteln wollen. Sie werden überrascht sein wie gut das funktioniert.

Mit besten Grüßen

Arndt Fritzen

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